... vor allem die Zeit verfließt und leider ohne dass es auf unserem Bau deutlich voran geht.

Zunächst begrüßt uns am Dienstagmorgen in aller Frühe die freundliche Sachbearbeiterin des örtlichen Wasserversorgungsverbandes. Wir vereinbaren für den nächsten Tag 10 Uhr einen Einbautermin. Wir stellen mit Begeisterung fest, dass bei manchen Betrieben auch mal etwas kurzfristig, viel mehr aber dann auch noch so zuverlässig über die Bühne gehen kann. 

Doch leider wird dieses Highlight dann nicht mehr von dem ursprünglich für Mittwoch avisierten Beginn der Innenputzarbeiten gekrönt. Im Gegenteil, diese Woche passiert da sogar gar nichts mehr.

Unser Rohbauer / Maurer entsendet unterdessen wiedermal seine zweite Bautruppe, die bei uns am Bau bisher leider nicht sonderlich ordentlich und zuverlässig gearbeitet hat. Die erste Kolonne, die unseren Rohbau erstellt hat, hat da eine erfreulich höherwertige Qualität und Zuverlässigkeit abgeliefert. Die nachfolgenden Bilder dokumentieren die geleisteten "Nach"besserungen.

Im Bereich der Abwasserleitungen musste ein zusätzliches Gewebe aufgebracht werden, um den lose und nur zaghaft vermörtelten Kanal zu überbrücken und damit der Putz später überhaupt ordentlichen Halt finden kann (Anm. d. Red.: Die Innenputzer tauschen dieses Metallgewebe später wieder aus, weil es zu stark aufträgt und drohte den Putz oberflächenah zu durchstoßen). Auch kleine Mauerwerksfehlstellen werden vereinzelt aber "lieblos" vermörtelt. An mancher Wand ging aber offenbar gerade der Mörtel aus oder es wurde auch gern mal eine Fehlstelle einfach übersehen?

Auch bei den zahlreichen Mauerdurchbrüchen für Lüftungs- und Wasserleitungen sieht es nicht anders aus. Sie werden ebenso grob wie unvollständig verschlossen.

Und nicht verwunderlich, auch für die vielen Leitungsschlitzen gab es entweder zu wenig Mörtel, man war sich nicht einig, ob etwas Mörtel die Elektroleitungen zusätzlich sichern sollte oder es war eine totale Gleichgültigkeit.

Die Annahme unterstellt, dass der Putz später ohnehin alle verbleibenden Fehlstellen verschließen wird, warum unternimmt man dann überhaupt in lediglich zaghaften Ansätzen das Verschließen von Mauerwerksfehlstellen?

Aber auch in puncto Sauberkeit bei der Verarbeitung und Aufräumarbeiten nach Abschluss der Arbeiten macht dieser Arbeitszug des Maurers nach unserem Dafürhalten nur einen sehr mäßigen Job. Irgendwer wird die Verschmutzungen schon beseitigen... im Zweifel erledigen das doch bestimmt auch die Bauherren...

Nun, man kann Vorgenanntes bestimmt Jammern auf hohem Niveau nennen. Wenn derartiges allerdings einer "fachgerechten Herstellung der Leistung gemäß den technischen Regeln" der Bauwirtschaft bzw. des Handwerks entspricht, so verwundert mancher Ruf bzw. manches Klischee nicht mehr.

Früh am Montagmorgen um 06:30 Uhr trifft an unserer Baustelle die Tiefbaufirma ein, die heute die Versorgungsanschlüsse in unser Haus legen soll. Die Zuleitungen von Wasser, Strom und Telekommunikation ins Haus erfolgen durch eine Mehrspartenhauseinführung. Entgegen der ursprünglichen Ankündigung wird bis zum Ende des Tages alles fertig und auch der Graben auf unserem Grundstück ist bereits wieder aufgefüllt.

Im Laufe der Woche verlegen die Elektriker unzählige Meter Kabel im ganzen Haus und das Kabelbündel am Anschlusspunkt wird zunehmend dicker und unübersichtlich. Hauptsache die Elektriker behalten den Durchblick und uns bleiben später merkwürdige Effekte erspart. Die Ausführung der Verkabelungsarbeiten erscheint uns jedenfalls sehr ordentlich.

Auch unsere Heizungs- und Sanitärinstallateure sind diese Woche am Bau und verdingen sich an der Lüftungsanlage sowie weiteren Wasserleitungen.

Hinsichtlich unserer Außenzapfstelle kommt es auf dem Bau allerdings zu einem kuriosen Dialog:

Installateur: "Eine Frage... Muss die Außenzapfstelle unbedingt in diese Ecke?" [Anm. d. Red.: Die Nordwestecke]

Bauherr: "Err... Wieso, gibt es damit ein technisches Problem?"

Installateur: "Na, weil da in der Küche [Anm. d. Red.: Die Südostecke] sind ja bereits die Leitungen für die Spüle. Da müssten wir nur noch durch die Wand."

Bauherr: "Achso, eine Leitung bis in die andere Ecke wäre also nur etwas mehr Arbeit?"

Installateur: "Ja."

Bauherr: "Ja, sie muss an die geplante Stelle, weil sonst habe ich nämlich jedesmal mehr Arbeit den Schlauch um das Haus herum zu ziehen, wenn ich den Garten wässern möchte."

Erfreulich unkompliziert und zügig sind dagegen die Trockenbauer unterwegs, die unsere Dachflächen bis zum Spitzboden dämmen und anschließend die Schrägen und Decken mit Gipskarton verkleiden.

Auch die Mauerer müssen diese Woche wieder ran, um im Mauerwerk alle Fehlstellen wieder zu schließen, die die anderen Gewerke im Rahmen ihrer Arbeiten hinterlassen.

Außerdem werden von Ihnen die Abmauerungen in Bad und WC hergestellt...

... sowie im Keller HWR zwei Betonsockel/-podeste hergestellt. Auf den einen kommen später Waschmaschine und Trockner. In der Nische darunter verschwindet dann der Wäschekorb für die Dauer der Wasch-/Trockenzeit.

Der andere entsteht auf eine Empfehlung unseres Heizungsbauers hin, um die Heizungsanlage einerseits durch eingebrachtes Dämmmaterial vom Haus zu entkoppeln und andererseits auf ein gut 5 Zentimeter höheres Niveau zu bringen und somit vor Wasser zu schützen (z.B. aus einer auslaufenden Waschmaschine).

Und am letzten Werktag der Woche werden dann noch unsere Fensterbänke eingebaut. Trotz der ausdrücklichen Warnungen vor Wasserempfindlichkeit haben wir uns für einen Naturstein Fabrikat Trani entschieden. Die Alternative Micro Carrara (ein Kunststein) gefiel uns überhaupt nicht.

Die Wettervorhersage war, wie schon so oft in den letzten Tagen, miserabel. Dementsprechend sind die Maurer heute erst gar nicht angereist. Tatsächlich gibt es dann allerdings erst ab nachmittags zunehmend Regenschauer. Tja, das mit den Vorhersagen ist immer so eine Sache. Aber anders herum habe wir es auch bereits erlebt, da musste dann vorzeitig abgebrochen werden, weil nix mehr ging.

Dafür heute ein wenig Administration. Hinsichtlich der Hausanschlüsse erwartet unser örtlicher Wasserversorgungsverband von unserem Installateur noch eine "Anmeldung für die Ausführung einer Wasseranlage". Also rufen wir bei unserem Installateur an. Dort erreichen wir aber nur das freundliche Sekretariat, dass uns verspricht sich zu erkundigen. Schon kurze Zeit später erhalten wir einen Rückruf und die Aussage, dass man dafür keine speziellen Formulare vorliegen hat, es solche aber wohl im Internet gibt. Nachtigall ick hör dir trapsen...

Also Anruf beim Verband, wir teilen mit unser Installateur hat kein solches Formular und fragen, wo wir denn vielleicht eines bekommen könnten. Zunächst große Verwunderung am anderen Ende, da alle Installateure im Stadtbereich das Formular eigentlich haben sollten. Doch dann auch schon gleich die spontane Eingebung und Rückfrage, ob unser Installateur denn vielleicht von auswärts kommt. Bingo... Erfreulicherweise ist man bei unserem Wasserversorgungsverband sehr hilfsbereit und erklärt sich umgehend dazu bereit, das entsprechende Formular an unseren Installateur zu senden.

Bezüglich des steigenden Wasserpegels in unserem Keller hatte unser Installateur im Vorfeld bereits angeboten, bei Bedarf eine Pumpe bereitzustellen. Wir informieren also unseren Bauleiter über die Lage vor Ort und bitten ihn, diese Leistung nun abzurufen.

Auch über den gestrigen Anruf unseres Rohbauers zu den Kellerfenstern sprechen wir mit unserem Bauleiter. Ihm selbst liegen bislang keinerlei Informationen vor und so kann er dazu in der Sache nur wenig sagen. Wir sind uns allerdings einig, dass der geplante Baufortschritt nicht durch Warten auf eine offizielle Stellungnahme von Baudirekt aufgehalten werden soll. Unmittelbar im Anschluss setzen wir auch unseren Rohbauer über unsere Position in Kenntnis.

Die so genannten Hausanschlüsse der örtlichen Versorger gehören zu der Gruppe erforderlicher Baumaßnahmen, die für gewöhnlich in keinem Baukostenrahmen eines Bauträgers enthalten sind. Wer sich nicht selbst ausreichend informiert, läuft Gefahr, örtliche Versorgerfristen für die Anschlussanträge zu versäumen und letztlich kein Wasser-, Gas-, Strom- und Telefonanschluss im Haus hat.

Unser örtlicher Wasserversorgungverband Tecklenburger Land (WTL) bietet eine Mehrspartenhauseinführung (MSH). Hinter dem Begriff verbirgt sich, dass Wasser, Gas, Strom und Telekommunikation über eine einzige Hauseinführung ins Gebäude gebracht werden. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass sich der örtliche Stromversorger RWE später bei der Abrechnung der Hausanschlüsse mit einer Gutschrift an den entstehenden Kosten für die MSH beteiligt.

Und weil uns diese Idee gefällt, leiten wir die zugehörigen Informationen natürlich umgehend zur Berücksichtigung bei der Planung an unseren Bauberater Herrn T.  weiter. Ebenfalls in die Mail hängen wir den am Vormittag erhaltenen Kanallageplanauszug sowie einen Straßenbauplan.