Sonntag, 03 Juni 2012 12:46

KW22 - Quirlig

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Bereits an Pfingstmontag hat sich unser Fliesenleger eingefunden. Er möchte bereits ein paar Dinge ins Haus bringen und sich einen ersten Eindruck vom Haus bilden. Und wir lernen, ein Bauherr sollte nicht nur stets ein Zollstock dabei haben, sondern immer auch eine (längere) Wasserwaage. Bei der Begutachtung der Wände in Gäste-WC und Bad wird offenbar, was soweit ordentlich aussah, aber so nicht sein sollte: Der Innenputz ist stellenweise weder wirklich ebenmäßig noch lotrecht. Unser Fliesenleger fragt also berechtigterweise, wozu überhaupt Putzschienen eingebracht wurden, wenn dann nicht ordnungsgemäß darüber abgezogen wird. Der Putz auf der Abmauerung im Gäste-WC ist bei genauerer Betrachtung als konkav zu bezeichnen. Und die Ecken der Wände sind tendenziell eher Rundungen, weil nicht annähernd rechtwinkelig beigeputzt. Legt man eine Wasserwaage über die jeweiligen Flächen an, so bleiben mittig 1 bis zu 2 cm Luft bis zur geputzten Wand. Also ein Grund zur Reklamation am nächsten Tag.

Am Dienstagmorgen wird unser Haus auf Luftdichtheit geprüft. Die Vorbereitung und Durchführung des sogenannten Blower-Door-Tests nimmt etwa 2 Stunden in Anspruch. Das zentrale Element des Test bilden das Gebläse und das Mess- und Steuergerät im Bereich der Hauseingangstür.

2012-05-29 BDT aussen2012-05-29 BDT innen

Im Haus werden alle offensichtlichen Öffnungen verschlossen, damit mittels Unterduck eventuell vorhandene Leckagen geortet werden können. Die Ein- und Auslässe der Lüftungsanlage werden mit Ballons abgedichtet, Abflussrohre werden mit Papier zugestopft und die Öffnungen der noch nicht installierten Fenstergriffe werden mit Klebeband verschlossen. Bereits während der Phase der Leckageortung zeichnet sich ab, dass unser Haus den Test besteht (Kennwert n50 ≤ 1,50).

2012-05-29 BDT Abdichtung 12012-05-29 BDT Abdichtung 22012-05-29 BDT PC

Dennoch wird auch eine undichte Stelle im Haus entdeckt. An den Anschlussfugen der Gipskartonverkleidungen zu den Fenstern sowie am Anschluss zum Mauerwerk und zur Fensterbank ist ein deutlicher Luftzug zu spüren. Der Prüfer empfiehlt uns hier nacharbeiten zu lassen.

2012-05-29 BDT Bad Leckage 22012-05-29 BDT Bad Leckage 42012-05-29 BDT Bad Leckage 3

Während der Luftdichtheitsmessung begnügt sich unser Fliesenleger erstmal damit, die Wände in Gäste-WC, Bad und im Bereich des Küchenfliesenspiegels zu grundieren. In den Nassbereichen (Badewanne und Duchsen) wird ein spezieller Sperranstrich aufgetragen.

2012-05-29 Bad Sperranstrich2012-05-29 GWC Sperranstrich

Nach mehreren Nachfragen bei uns findet nun auch der Handwerker für unsere Innentüren den Weg zu unsere Baustelle. Ganz offensichtlich benutzt noch nicht jeder ein Navigationssystem, um ans Ziel zu kommen. Alternativ wäre dann aber eine Straßenkarte hilfreich. Wie dem auch sei, da wir bereits eine klare Vorstellung davon haben, was für eine Art Innentüren wir haben wollen, verläuft das "Verkaufsgespräch" sehr zügig. Die Installation der Innentüren können wir mit etwa 1 Woche Vorlauf jederzeit abrufen. Im Anschluss wird noch Aufmaß genommen und keine halbe Stunde später sind wir schon fertig. Doch leider passt auch hier wieder was nicht: Bei der Herstellung des Innenputzes wurden die Schalungen im Bereich der Zargen nur im oberen und unteren Bereich mit Querstützen verstärkt. Im mittleren Bereich wurde offensichtlich auf eine Querstrebe verzichtet, wodurch mehr Putz in den Zargenbereich hinein gedrückt worden ist, als wünschenswert wäre. Dieses stellenweise "Mehr" an Putz muss nun wieder auf Maß ausgestemmt werden, damit die Türzargen später richtig passen. An wem die Durchführung dieser Korrekturmaßnahme wohl "hängen bleibt"...?

Erfolglos geblieben ist an diesem Vormittag bisher jeder Versuch unseren Bauleiter zu erreichen. Vermutlich ein zusätzlicher Pfingsturlaubstag. Wir sind uns noch nicht ganz klar, worüber wir uns mehr ärgern: Dass es Bau mal wieder kneift und wir unseren Bauleiter nicht erreichen, oder dass wir von ihm nicht zumindest vorab über die Abwesenheit in Kenntnis gesetzt wurden. Der Fliesenleger möchte jetzt allerdings nicht länger warten und entscheidet sich dazu, nun doch den Versuch zu wagen, den Unebenheiten zunächst im Gäste-WC mit einem deutlich dickeren Auftrag an Fliesenkleber zu begegnen.

Auch sind weder Elektriker noch Heizungsbauer auf dem "Spielfeld" erschienen. Darum fragen wir nun selbst beim örtlichen Netzbetreiber nach, wie lange es denn dauert, für einen Neubau einen Stromzähler zu erhalten. Man sagt uns, dass das eigentlich nur wenige Tage in Anspruch nimmt. *seufz* Also wenn das stimmt, dann stimmt doch irgendwas bei unserem Elektriker nicht! Einen Anuf später bestätigt sich ein Verdacht... Der Elektriker hat einen Antrag auf Versand eines Zählers an die RWE in Essen geschickt. Böses "Faul"! Denn für unseren Wohnort ist das Regionalzentrum der Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH in Osnabrück zuständig. Jeder örtliche Elektroinstallateur wird das wohl wissen, aber wenn man mit Baudirekt baut, kommen die Handwerker ja nicht gerade aus der Nachbarschaft. Eine kurze Nachfrage beim Bauherren hätte bestimmt nicht geschadet! Aber bei Handwerksbetrieben ist es, wie wir bereits wiederholt festgestellt haben, mit der Kommunikation zumeist leider nicht weit her. Im Ergebnis sind wir also wieder selbst korrigierend unterwegs und übermitteln unserem Elektriker mit der Aufforderung zur umgehenden Bearbeitung alle erforderlichen Kontaktinformationen samt Formular für eine Zählerversandanforderung.

Ohje, schon soviel Berichterstattung und noch so viel Woche übrig...

Es ist Mittwoch und von unserem Bauleiter haben wir noch immer keine Rückmeldung. Außer unserem Fliesenleger ist niemand auf der Baustelle. Sicherheitshalber fragen wir bei unserem Elektriker nach, ob unser Mail angekommen und der Antrag nach einem Zähler nochmals gestellt wurde. Wir bitten ferner darum, dass man uns umgehend informiert, sobald der Zähler eingetroffen ist, damit wir den Heizungsinstallateur in Kenntnis setzen können. Der bittet sich nämlich 1 Tag Vorlauf aus, um seine "Truppen" entsprechend koordinieren zu können. *breitgrins*

Am Mittwochabend bewundern wir Im Gäste-WC und in der Küche die ersten Fliesen an der Wand. Da die Treppen nicht wie der Estrich durch ein Heizprogramm unterstützt getrocknet werden müssen, sind auch bereits die ersten Stufen gefliest.

2012-05-29 GWC Abmauerung2012-05-31 GWC Dusche

2012-05-31 Treppe 12012-05-31 Treppe 22012-05-31 Treppe 3

Donnerstag - Bislang keine Nachricht vom Elektriker. Das Fliesen der Treppen geht nur langsam voran. Durch die Wendelung ist es eine ziemliche Fummelei und es fällt reichlich Verschnitt an. Und unser Fliesenleger ist allein, nur von seinem Radio begleitet. Unser Bauleiter muss zum Arzt, daher vertagen wir unseren Termin auf die kommende Woche. Außer Fliesen ist diese Woche ja auch nix bauliches geschehen.

Freitag - Noch immer keine Nachrcht vom Elektriker. Seit Dienstag sind jetz aber genug "wenige Tage" vergangen und wir fassen aktiv nach. Und siehe da, der Zähler ist bereits am Vortag angekommen. *räusper* Hatten wir nicht um umgehende Benachrichtigung gebeten, damit wir den Heizungsinstallateur informieren können!? Wir fragen nach dem Einbautermin und hören zunächst ein "ab nächsten Mittwoch". Wir bestehen auf einen früheren Termin, da wir nun schon lange genug gewartet haben und vertröstet wurden und unser Umzugstermin Anfang Juli fest gebucht wurde. Letztlich erhalten wir eine mündliche Zusage für den nächsten Dienstag, den 05.06.2012. Wir informieren direkt im Anschluss unseren Heizungsinstallateur. Auch unserem Fliesenleger übermitteln wir die "frohe Kunde". Er erwidert seinerseits, dass er auch am Samstag und womöglich auch am Sonntag da sein will, um zumindest die Kellertreppe fertig zu fliesen. Dann sollte sie bis Dienstagmorgen eigentlich soweit gefestigt sein, dass man sie begehen kann.

Na dann drücken wir uns jetzt doch mal kräftigst die Daumen!

 

Gelesen 59520 mal Letzte Änderung am Sonntag, 03 Juni 2012 16:40
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