Früh am Montagmorgen um 06:30 Uhr trifft an unserer Baustelle die Tiefbaufirma ein, die heute die Versorgungsanschlüsse in unser Haus legen soll. Die Zuleitungen von Wasser, Strom und Telekommunikation ins Haus erfolgen durch eine Mehrspartenhauseinführung. Entgegen der ursprünglichen Ankündigung wird bis zum Ende des Tages alles fertig und auch der Graben auf unserem Grundstück ist bereits wieder aufgefüllt.

Im Laufe der Woche verlegen die Elektriker unzählige Meter Kabel im ganzen Haus und das Kabelbündel am Anschlusspunkt wird zunehmend dicker und unübersichtlich. Hauptsache die Elektriker behalten den Durchblick und uns bleiben später merkwürdige Effekte erspart. Die Ausführung der Verkabelungsarbeiten erscheint uns jedenfalls sehr ordentlich.

Auch unsere Heizungs- und Sanitärinstallateure sind diese Woche am Bau und verdingen sich an der Lüftungsanlage sowie weiteren Wasserleitungen.

Hinsichtlich unserer Außenzapfstelle kommt es auf dem Bau allerdings zu einem kuriosen Dialog:

Installateur: "Eine Frage... Muss die Außenzapfstelle unbedingt in diese Ecke?" [Anm. d. Red.: Die Nordwestecke]

Bauherr: "Err... Wieso, gibt es damit ein technisches Problem?"

Installateur: "Na, weil da in der Küche [Anm. d. Red.: Die Südostecke] sind ja bereits die Leitungen für die Spüle. Da müssten wir nur noch durch die Wand."

Bauherr: "Achso, eine Leitung bis in die andere Ecke wäre also nur etwas mehr Arbeit?"

Installateur: "Ja."

Bauherr: "Ja, sie muss an die geplante Stelle, weil sonst habe ich nämlich jedesmal mehr Arbeit den Schlauch um das Haus herum zu ziehen, wenn ich den Garten wässern möchte."

Erfreulich unkompliziert und zügig sind dagegen die Trockenbauer unterwegs, die unsere Dachflächen bis zum Spitzboden dämmen und anschließend die Schrägen und Decken mit Gipskarton verkleiden.

Auch die Mauerer müssen diese Woche wieder ran, um im Mauerwerk alle Fehlstellen wieder zu schließen, die die anderen Gewerke im Rahmen ihrer Arbeiten hinterlassen.

Außerdem werden von Ihnen die Abmauerungen in Bad und WC hergestellt...

... sowie im Keller HWR zwei Betonsockel/-podeste hergestellt. Auf den einen kommen später Waschmaschine und Trockner. In der Nische darunter verschwindet dann der Wäschekorb für die Dauer der Wasch-/Trockenzeit.

Der andere entsteht auf eine Empfehlung unseres Heizungsbauers hin, um die Heizungsanlage einerseits durch eingebrachtes Dämmmaterial vom Haus zu entkoppeln und andererseits auf ein gut 5 Zentimeter höheres Niveau zu bringen und somit vor Wasser zu schützen (z.B. aus einer auslaufenden Waschmaschine).

Und am letzten Werktag der Woche werden dann noch unsere Fensterbänke eingebaut. Trotz der ausdrücklichen Warnungen vor Wasserempfindlichkeit haben wir uns für einen Naturstein Fabrikat Trani entschieden. Die Alternative Micro Carrara (ein Kunststein) gefiel uns überhaupt nicht.

Hier nun wie versprochen die Bilder zum Stand der Bauarbeiten zu diesem Wochenende. In spezieller Absprache mit dem Außenputzer wird die Außendämmung und der Außenputz erst nach dem Innenputz aufgebracht. Da er dazu seine eigenen Gerüste mitbringen will, hatten wir den zeitnahen Abbau des Gerüstes beauftragt, nicht zuletzt, um die drohenden Mehrkosten ab der 8. Woche zu vermeiden. Jetzt sieht das Haus schon richtig nach Haus aus und auch die Solarpanel sind bereits montiert. Die ausgetauschten Dachsteine waren den Monteuren jedoch offenbar zu schwer, als dass sie sie noch in den etwa 8 Meter entfernten Bauschuttcontainer hätten werfen können.

Damit nun zum Innenausbau...

Im Dach wurde wie im Vorartikel bereits erwähnt ohne Auftrag mit der Dämmung bis unter den Dachfirst begonnen. Die Latten im Bild werden dann später vermutlich zur so genannten Rauhspundlage. Aber auch in den übrigen Zimmern des Dachgeschosses wurde in den Schrägen bereits Dämmung eingepasst. Zumindest soweit es die erst am selben Tag begonnen Vorarbeiten der Elektro- und Sanitärinstallateure zuließen.

Die blauen Kunststoffrohre gehören zu unserer kontrollierten Wohnraumlüftung und verschwinden später im Estrichaufbau. Da an verschiedenen Stellen offenbar Mauerwerk im Weg war, wurden diese großzügig durchbrochen.

Da die Lüftungsöffnungen außerdem am Ende der Leitungen jeweils zu dem darunter liegenden Raum führen, musste auch die Betondecke mit entsprechenden Kernbohrungen durchlöchert werden. Dabei war man offenbar zumeist, aber nicht stets sehr treffsicher und hat vom DG Elternschlafzimmer erfolgreich das darunterliegende Mauerwerk angebohrt. Derzeit steht der Bohrkern lose im Bohrloch und kommende Woche gibt es dazu bestimmt eine ganz plausible Erklärung und ebenso simple Lösung.

Doch auch im Bereich der Sanitärinstallation im DG Bad und EG WC gibt es sichtbare Fortschritte. Wiederum jedoch mit großzügigen Stemmarbeiten und Durchbrüchen zwecks Leitungsführung durch die angrenzenden Räume bis hin zur Küche.

Es ist Mittwoch, der 21.03.2012, 04:30 Uhr: Der Wecker verkündet das frühe Ende der Nachtruhe! Doch an der dreitägigen Dienstreise führt leider kein Weg vorbei. Möglicher Kontrollverlust am Bau ist jedenfalls keine akzeptierte Begründung. Hoffentlich geht alles klar!

© Rainer Sturm / pixelio.de

Gegen 09:20 Uhr fährt der Zug fast pünktlich in Berlin Hauptbahnhof ein. Ein Blick auf das während der Fahrt leise gestellte Smartphone: 4 verpasste Anrufe von einer unbekannten Nummer. Der Bahnhof ist viel zu laut. Erst draußen dann endlich eine ruhigere Ecke für den Rückruf bei noch Unbekannt: Nach kurzem Klingeln meldet sich ein Monteur unseres Elektoinstallateurs. Er hat da noch ein paar Fragen...

Wie sich herausstellt, lässt sich manches aus unserer Planung nicht exakt so umsetzen. Hier eine Stahlstütze im Weg, dort ein Veränderungsvorschlag, wohin soll die Sat-Schüssel, was bedeutet die handschriftliche Eintragung (des Chefs der Monteure!) auf dem Plan, und noch ein paar andere Kleinigkeiten. Jedoch alles nicht ganz so einfach zu erklären, wenn man, vor dem Hauptbahnhof Berlin stehend, den Plan nicht auch selbst in Händen hält. Nun gut, etwa 15 Minuten später sind die meisten Fragen weitestgehend erörtert und den Handwerkern ist die Handlungsmöglichkeit erstmal wieder gegeben.

Donnerstag morgens ist stets Bauleitertermin, doch diese Woche mal ohne Bauherrenbeteilgung. Aber trotz dienstlicher Verhinderung sind zumindest die Gedanken beim Bau. Am späten Vormittag dann eine Nachricht von unserem Bauleiter auf der Mobilbox: Im Dachgeschoss kann der Verteilerkasten für die Fussbodenheizung nicht unter Putz in die Wand zum Bad gesetzt werden, weil diese zu kurz ist. Die verbleibenden knapp 3 cm könnten das von oben lastende Gewicht nicht stützen, daher müsste auf Putz gesetzt werden. Heizungsbau und Trockenbau seien vor Ort, jedoch kein Elektroinstallateur. Und Anfang der Vorwoche hieß es sogar noch, die Elektroarbeiten werden bis zum Ende der Woche fertig. Eine positive Zuverlässigkeitsbewertung kommt jedenfalls nicht mehr in Frage.

In der Mittagspause dann endlich Rücksprache mit unserem Bauleiter: Der Verteilerkasten könnte im Büro in die Wand hinter der späteren Tür unter Putz installiert werden. Wir werden darüber beraten und teilen dann am nächsten Tag unsere Entscheidung mit. Wie unser Bauleiter ferner mitteilt, hat der Trockenbauer bereits damit begonnen, auch den Dachboden bis zum Dachfirst zu dämmen. Das ist soweit nicht Teil des Leistungsverzeichnisses und wir haben zu dieser Zusatzarbeit bisher kein Angebot vorliegen. Dementsprechend arbeitet der Trockenbauer hier also erstmal auf eigenes Risiko und ohne Auftrag.

© Martin Gapa / pixelio.de  

Endlich Freitag und gegen 13:30 Uhr startet die langersehnze Heimreise. Per "myTaxi" wird die Fahrt zum Hauptbahnhof bestellt und etwa 10 Minuten später fährt -wie per App angekündigt- Murat vor. Der Verkehr ist bereits sehr dicht und die Fahrt durch die halbe Stadt benötigt etwa 45 Minuten. Bis zur Abfahrt ist es noch eine knappe viertel Stunde und wieder überrascht die Bahn durch Zuverlässigkeit. Bis Osnabrück kommen dann doch 10 Minuten Verspätung zusammen. Gut, dass bis zur Regionalbahn nochmal Luft ist. Aber die kommt dann wenigstens auch und entfällt nicht einfach unentschuldigt!

© berlin-pics  / pixelio.de  

Am Ende der Arbeitswoche, gegen 19 Uhr, erkennt man auf unserer Baustelle deutlich, dass gearbeitet wurde. Für unsere Begriffe lässt die Sauberkeit zu wünschen übrig. Doch dazu haben wir nun schon mehrfach gehört, dass unsere Baustelle im Vergleich zu anderen echt sauber ist. Wenn das stimmt, dann haben alle anderen Bauherren mein aufrichtiges Mitgefühl. Ich finde es aber dennoch inakzeptabel, dass abgerauchte Kippen, leere Zigaretten-schachteln, Latten mit rostgen Nägeln, Scherben von Dachsteinen, etc. nicht ordentlich entsorgt werden! Nur weil viele Verkehrsteilnehmer zu schnell fahren, ist es doch nicht plötzlich statthaft!

Angesichts der bereits einsetzenden Dämmerung und der damit verbundenen Lichtverhältnisse im Haus vertagen wir neue Fotos auf das Wochenende. Zu den neuen Bildern gibt es dann bestimmt auch nochmal neue Gedanken zu berichten.

Heute brechen wir mal eine Lanze für die Klischees dieser Welt.

Mit Blick auf das Artikelbild hat jeder ganz eigene Assoziationen und Erfahrungen mit der sagenumwobenen Zuverlässigkeit  eines überregionalen, deutschen Verkehrsunternehmens. Doch ist die Mehrheit vermutlich spontan geneigt, dem suggerierten Klischee zuzustimmen.

Hinsichtlich der gegenwärtig fälligen Gewerke für unser Bauvorhaben wird das entsprechende, handwerkliche Klischee von den beauftragten Handwerksbetrieben derzeit leider nicht minder bereitwillig bedient. Seit dem 13.02. wurde auf unserer Baustelle aufgrund von wiederholter Nichteinhaltung zugesagter Termine und immer neuen Verschiebungen bisher an lediglich 8 von 32 (!) möglichen Werktagen gearbeitet! Nein, das Wetter kann dafür definitiv nicht verantwortlich gemacht werden.

Morgen, am 21.03., soll es nun endlich mit Heizungsrohbau, Elektrorohbau und gleichzeitig Trockenbau weiter gehen. Wir sind gespannt, ob drei Handwerksunternehmen tatsächlich  effektiv miteinander kooperieren oder sich nicht doch eher gegenseitig behindern. Wir drücken uns jedenfalls die Daumen, denn eine "regelmäßige Kontrolle" tagsüber ist aufgrund einer Dienstreise bis Freitagabend leider nicht möglich.

Auch am Samstag wird weiter an den Fenstern gearbeitet, Rolläden eingebaut und abgedichtet. Da es sich bis um 16 Uhr am Nachmittag allerdings um eine 1 Man Show handelt, bleiben noch genügend Restarbeiten für den nächsten Montag über.